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Kiekens
Veröffentlicht am
20
October
2025
Artikel
Wenn Feinstaub entsteht, kann es schnell gefährlich werden: Wenn sich die feinen, entzündbaren Partikel mit Luft vermischen und auf eine Zündquelle treffen, ist das Explosionsrisiko hoch. Um dieses Risiken gezielt einzuschätzen, gibt es den KST Wert. Er bewertet die Stärke und Dynamik möglicher Staubexplosionen, ermittelt ihren Druckanstieg, teilt sie in Staubexplosionsklassen ein und ist damit eine unverzichtbare Kenngröße für den technischen Explosionsschutz in Unternehmen im industriellen Bereich.
kst wert

Was ist der KST Wert?

Der KST-Wert ist eine Kenngröße für die Druckanstiegsgeschwindigkeit einer Staubexplosion in einem Staub-Luft-Gemisch. Anders gesagt: Er gibt an, wie schnell der Druck bei einer Explosion ansteigt. Die Kraft einer Explosion hingegen wird durch den Pmax-Wert beschrieben – den maximal erreichbaren Explosionsdruck. Ein hoher KST-Wert bedeutet also, dass sich der Explosionsdruck sehr schnell aufbaut, was erhöhte Anforderungen an Explosionsschutzsysteme und Druckentlastungseinrichtungen stellt. Für Unternehmen ist der KST-Wert daher eine entscheidende Kenngröße bei der Planung sicherer Absauganlagen und bei der Auswahl geeigneter technischer Schutzmaßnahmen.

Relevanz des KST Werts in der Praxis

Der KST Wert ist die Grundlage für gezielte Explosionsschutzmaßnahmen in der Industrie. Er wird herangezogen bei:

  • Auslegung von Schutzsystemen wie Berstscheiben, Druckentlastungen oder Löschsystemen.
  • Zoneneinteilung zur Festlegung potenziell gefährdeter Bereiche in Zone 20, 21 oder 22.
  • Filter- und Absauganlagenauswahl: Sind ATEX-konforme Komponenten oder Überdrucksicherungen notwendig?
  • Planung und Bauweise staubexplosionssicherer Anlagen in Holzwerkstätten, Metallverarbeitung oder Nahrungsmittelproduktion.

Kiekens integriert die Kenngröße in jede Angebots- und Planungsphase. Unsere Absaugsysteme werden so ausgelegt, dass sie auch bei realen Staub Luft Gemischen, unterschiedlichen Staubkonzentrationen und variierten Partikelgrößen maximal sicher arbeiten. Dafür sind sie stets mit der passenden Schutztechnik ausgestattet. So wird aus einem abstrakten Laborwert eine ganz konkrete Sicherheitsgrundlage, und Ihre Produktionsumgebung bleibt zuverlässig geschützt – selbst unter anspruchsvollen Bedingungen.

Staub Luft Gemische und ihre Gefährlichkeit

Staub Luft Gemische entstehen dort, wo feine Partikel in die Luft gelangen und sich mit Sauerstoff anreichern. Solche Aerosole bilden nahezu ideale Bedingungen für eine Staubexplosion: Je feiner die Partikel, desto größer die Oberfläche und desto intensiver die Reaktion. Zusätzlich beeinflussen Staubkonzentration, Partikelgröße, Feuchte und des Art des Staubs das Risiko. Besonders günstige Bedingungen ergeben sich zum Beispiel bei Holzstaub, Mehlstaub oder Metallstäuben, da diese Stoffe leicht entzündbar sind und einen hohen KST Wert besitzen.

Tritt dieses Gemisch an Zündquellen wie Funken, heißen Oberflächen oder elektrostatischen Entladungen in Kontakt, kann eine Staubexplosion entstehen. Diese verbreitet sich dann über das gesamte Volumen und erzeugt starke Druckspitzen. Neben dem maximalen Explosionsdruck sind aus diesem Grund der Druckanstieg und damit der K ST Wert wichtige Sicherheitsparameter. Ohne entsprechende Schutzmaßnahmen besteht ein erhebliches Risiko für Anlagen, Gebäude und vor allem die Mitarbeiter am Arbeitsplatz.

Staubexplosionsklassen und Staub und prüfverfahrensspezifische Kenngröße

Basierend auf dem KST Wert werden brennbare Stäube in vier Staubexplosionsklassen eingeteilt. Das sind die Klassen:

  • St 0: KST = 0 bar m/s – keine Explosionsfähigkeit wie bei Quarzstaub
  • St 1: KST > 0 – 200 bar m/s – schwache Explosionsfähigkeit wie bei Holz-  oder Zuckerstäube
  • St 2: KST > 200 – 300 bar m/s – mittlere Explosionsfähigkeit wie bei Zellulose-  oder Holzmehlstaub
  • St 3: KST > 300 bar m/s – starke Explosionsfähigkeit wie bei Metallstäube wie Aluminium

Diese Klassifizierung der Staub und prüfverfahrensspezifische Kenngröße entscheidet über die Auslegung von Schutzsystemen wie Berstscheiben und Druckentlastungseinrichtungen. So genügt bei der Staubexplosionsklasse 1 oft bereits eine einfache Druckentlastung, während die Staubexplosionsklasse 3 umfangreiche Schutzsysteme erfordert. Für Betriebe bedeutet die Einteilung eine Erleichterung, da sie eine präzise Kenntnis der Staubeigenschaften, treffende Staubklasse und die daraus abgeleitete Explosionsschutzmaßnahmen ermittelt.

Wie wird der KST Wert ermittelt?

Die Ermittlung des K ST Werts erfolgt durch Untersuchungen in einem genormten Prüfverfahren mit einem 1 m³ Kugelbehälter. Hier wird ein genau abgemessenes Staub-Luft-Gemisch mit definierter Konzentration unter Hochdruck eingeblasen und anschließend mit einer Zündkerze gezündet. Das dient dazu, einen kontrollierten explosionsenergischen Anstieg zu provozieren. Drucksensoren messen hierbei den maximalen Druckanstieg (dp/dt) max, der dann rechnerisch mittels des sogenannten kubischen Gesetzes normiert wird. Die genaue Formel dazu lautet:

  • KST = (dp/dt)max × V<sup>1/3</sup>

Die Messungen werden mehrfach und bei unterschiedlichen Konzentrationen durchgeführt. Dadurch ergibt sich der Maximalwert, der schließlich als KST Wert dient. Die Testbedingungen sind während des gesamten Prozesses standardisiert, damit die Ergebnisse stets reproduzierbar und normgerecht sind.

Anwendung des KST Werts in der Absaugtechnik

Der K ST Wert dient als Basis für die sichere Konstruktion von Absauganlagen für brennbare Stäube. Er entscheidet über:

  • Bauweise & Druckschutzmaßnahmen: Einbau von Berstscheiben, Rückschlagklappen und Explosionsfenstern basierend auf dem Explosionsdruck.
  • Material- und Komponentenwahl: ATEX-konforme Filter und Gehäusedesigns, angepasst am KST Wert und der Druckdynamik.
  • Volumenstrom & Luftführung: Ist beides so ausgelegt, dass die Staubkonzentration stets unter den explosionsfähigen Grenzwerten bleibt.
  • Gefahrenzoneneinteilung: KST Wert in Kombination mit der Staubkonzentration bestimmen über die Ex-Zone (20/21/22)  und über die damit notwendigen Geräte-Schutzarten.

Kiekens bezieht all diese Werte gezielt in die Planung ein – mit individuell abgestimmten Absaugsystemen, Schutztechnik und gesetzlichen Nachweisen. Damit Ihre Arbeitsluft durchgehend rein und Ihre Arbeitsumgebung grundlegend sicher bleibt.

Kiekens: Sicherheit durch Technik

Als traditionsreicher Absauganlagen-Hersteller mit über 100 Jahren Erfahrung legt Kiekens größten Wert auf Explosionsschutz nach industriellen Standards. Wir planen nach Maß und ermitteln den KST Wert Ihrer Staubgemische, um daraus die passende Staubklasse und ATEX-Zoneneinteilung abzuleiten. Bei der anschließenden technischen Umsetzung setzen wir auf passgenau konstruierte Absauganlagen, die exakt auf Ihre Luftvolumenströme, Filteranforderungen und explosionsrelevanten Druckbelastungen abgestimmt sind. Unsere Systeme stehen für kompromisslose Qualität und Betriebssicherheit: Kiekens Absauganlagen sind robust, wartungsfreundlich und mit durchdachten Details wie Schnellwechsel-Filtern, Sichtfenstern und niedrigem Schalldruckpegel ausgestattet. Ergänzend dazu begleiten wir Sie über den gesamten Prozess hinweg: von der ersten Risikoanalyse über eine professionelle Nullmessung und Inbetriebnahme bis hin zu Schulungen, regelmäßiger Wartung und der vollständigen gesetzeskonformen Dokumentation.

Mit Kiekens erhalten Sie ein ganzheitliches Absaugsystem, das Ihre Produktionsumgebung sicher und sauber hält. So hat der Staub in Ihrem Unternehmen keine Chance. Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf – wir beraten Sie persönlich und unverbindlich!

Häufig gestellte Fragen (FAQ)
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Wat is de KST-waarde?

De KST-waarde is een stofspecifieke maat (in bar·m/s) voor de maximale drukstijging tijdens een stofexplosie. Deze waarde bepaalt de stofexplosieklasse (van St 0 tot St 3) en vormt de basis voor explosiebeveiligingsmaatregelen.

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Wie hoch ist der KST Wert von Holzstaub?

Der KST Wert von Holzstaub liegt in der Regel unter 200 bar m/s. Damit gehört er in die Staubexplosionsklasse St 1.

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Was bedeutet Staubexplosionsklasse St 1?

Die Staubexplosionsklasse St 1 steht für eine moderate Explosionsfähigkeit der Stoffe mit einem K ST Wert bis 200 bar m/s. Sie zeigt an, dass Schutzmaßnahmen nach ATEX-Richtlinien erforderlich sind. Diese fallen jedoch weitaus weniger komplex als bei St 3 aus.